Im Jahre 1957 beschlossen junge Männer von Feuersbach eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Vom ehemaligen Bürgermeister Adolf Jung wurde der Kamerad Adolf Scheld beauftragt, die erforderlichen Schritte in dieser Sache zu unternehmen. Als Mitglied der Freiw. Feuerwehr Flammersbach und auf Grund seiner Einstellung zur Sache war er der geeignete Mann dafür.
Die Schwierigkeit bestand nicht darin, genügend Leute zu finden, sondern im Widerstand der zuständigen Behörden, denen es an den nötigen finanziellen Mitteln fehlte.
Nachdem dieser Widerstand beseitigt war, kam es am 9.02.1957 unter dem Vorsitz des damaligen Amtsbrandmeisters Mockenhaupt und Sachbearbeiters, Herrn Wickel, zur Gründung des Löschzuges Feuersbach. Bei der Gründung hatte der Löschzug eine Stärke von 19 aktiven Mitgliedern.
Der Kamerad Adolf Scheld wurde zum Löschzugführer gewählt, Wilhelm Siebel zum Stellvertreter und Helmut Pönisch zum Schriftführer und Kassenwart.
Es gehörten dann Anfangs noch 10 passive ältere Kameraden dazu, die den Löschzug mit ihren Beiträgen unterstützten.
Da die junge Mannschaft von dem Ehrgeiz beseelt war, nicht zu den Letzten zählen zu wollen, hatte man bald die vorhandenen Geräte, eine alte Handdruckspritze mit dem entsprechenden Zubehör, aufgemöbelt, aufpoliert und im Griff.
Die Begeisterung der jungen Wehr war so groß, dass sie sich Uniform in eigener Regie und auf eigene Kosten selbst beschaffte. Wir danken an dieser Stelle den Kameraden der Nachbarwehren Deuz und Flammersbach, die uns mit Rat und Tat über die erste Durststrecke hinweg geholfen haben.
Von den Deuzer Kameraden unter der Führung des Kameraden Nöh, erhielten wir eine alte ausgediente TS 8 mit dem dazugehörigen TSA auf Holzrädern. Das sich an dieser Spritze anfangs kein Rad mehr drehen wollte, tat der Bergeisterung keinen Abbruch. Desto größer war der Stolz, als sie hinterher, schön rot angestrichen, treu und brav ihren Dienst tat.
Die Kameraden von Flammersbach liehen uns ein Verteilerstück und schenkten uns drei B-Schläuche dazu. Die Ausbildung wurde von Anfang an intensiv und exakt durchgeführt.
Löschzugführer Adolf Scheld ließ von Anfang an keine Lschheit aufkommen.
Schon im Jahre 1962 wurde dem Löschzug durch Herrn Amtsdirektor Ermert und Herrn Amtsbrandmeister Nöh eine neue TS 8 übergeben. Zu unserem Glück paßte diese nicht in den alten TSA und so musste 1963 zwangsläufig ein neuer TSA nachfolgen.
Von nun an wurde die TS 8 nicht mehr im Handzug transportiert, sondern an einen Trecker gehängt, den in den meisten Fällen die Kameraden Schöler zur Verfügung stellten. Die Unterbringung der nun vorhandenen Geräte wurde zum dringenden Problem. Das alte Gerätehaus war vollständig unzureichend. Ein Schulungsraum war überhaupt nicht vorhanden. Die notwendige theoretische Ausbildung wurde in einer Kellerstube des Löschzugführer-Stellvertreters, Siebel, durchgeführt.
Erst im Jahre 1967, nachdem Löschzugführer Adolf Scheld noch zum Bürgermeister von Feuersbach gewählt worden war, konnte dem Löschzug ein neues, wenn auch bescheidenes Gerätehaus, übergeben werden. Von Bedeutung waren auch der in dieser Zeit erfolgte Ausbau des Feuerlöschteiches in der Ortsmitte und der Bau des Kirleweihers.
Zu diesem Zeitpunkt, also im Jahre 1967, hatte der Löschzug eine Stärke von 29 aktiven Männern erreicht.
Als auf Grund der Neuordnung der Gemeinden Feuersbach ein Stadtteil von Siegen wurde, war am 1. Januar 1969 für den Löschzug Feuersbach die Zeit der Zugehörigkeit zur Amtsfeuerwehr beendet und er wurde Löschzug Siegen-Feuersbach.
Der Übergang aus dem alten in den neuen Kameradenkreis klappte über Erwarten gut und diente dem Löschzug Feuersbach nur zum Vorteil. Schon nach wenigen Monaten wurde dem LZ-Feuersbach vom damaligen Stadtbrandmeister Meiswinkel ein TLF 8 Unimog zur Verfügung gestellt, dem am 17. Juli 1970 ein neues LF8 folgte. Besonders dieses Tanklöschfahrzeug hat dem Löschzug und dem Ortsteil Feuersbach in dem heißen Sommer 1971 große Dienste geleistet. Wochenlang haben die Kameraden des Löschzuges in täglichem unermüdlichen Einsatz die Bewohner von Feuersbach mit ihrem TLF 8 Unimog mit Trinkwasser versorgt.
Dann kam der schlimmste Tag für den Löschzug, der 16. November 1971, da sein Löschzugführer Adolf Scheld, der den Löschzug von Anfang an auf vorbildliche Weise in unermüdlichem Einsatz und selbstlos geführt hatte, durch einen plötzlichen Tod, unerwartet aus dem Kreis seiner Familie und seiner Kameraden gerissen wurde.
Die Führung übernahm nun der bisherige Stellvertreter BM Wilhelm Siebel. Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Gründung einer Jungendfeuerwehr im Jahre 1978 unter der Führung des BM Willi Jung.
1979 gab es einen weiteren Wechsel in der Führung des Löschzuges. Der bisherige Löschzugführer OBM Wilhelm Siebel übergab aus Gesundheitsgründen die Führung an den Löschzugführer BM Hans Schöler. Sein Hauptproblem, mit dem er in den vergangenen Jahren konfrontiert wurde, war der längst fällige Bau eines neuen Gerätehauses, welches nun am 19. Juni eingeweiht und offiziell übergeben wurde.
Durch die Eigenleistung des Löschzuges wurde auf vorbildliche Weise erneut die Einsatzfreidigkeit der meisten Kameraden und die Leistungsfähigkeit des gesamten Löschzuges unter Beweis gestellt. Damit hat nach 25 Jahren die Freiw. Feuerwehr Feuersbach ein Heim erhalten, in dem sie ihre Fahrzeuge und Geräte vorschriftmäßig unterbringen und pflegen kann, wo Räume vorhanden sind wo sie ihre notwendigen Schulungen durchführen kann und wo auch die Kameradschaftspflege zu ihrem Recht kommen kann.
In den vergangenen Jahren hat der Löschzug in vielen kleinen und auch größeren Einsätzen sein Können und seine Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt.
Wir hoffen und glauben, dass die FFW Feuersbach in den kommenden Jahren mit Glück und Erfolg ihren oft nicht leichten Dienst weiterhin versehen kann nach ihrem alten Wahlspruch:
Gott zur Ehr,
dem nächsten zur Wehr!