Feuersbach, 16. August. "Es war wie eine explodierende Bombe", erinnert sich der Gastwirt Steuber an den gewaltigen Donnerschlag gerstern abend gegen 21 Uhr. Wenige Sekunden zuvor hatte der Blitz in das landwirtschaftliche Anwesen seines Nachbarn Günter Daub eingeschlagen. Im Nu stand der ganze Dachstuhl wie ein Kartenhaus in hellen Flammen. Trotz der sintflutartigen Regenfälle und dem Einsatz von rund 100 Feuerwehrleuten aus Siegen, Kaan-Marienborn, Deuz und Feuersbach konnte das Flammenmeer erst nach Stunden gebändigt werden. Die gesamte Scheune und das angrenzende Wohnhaus wurden vom Feuer fast gänzlich vernichtet. Der Schaden wird nach vorläufigen Schätzungen auf rund eine halbe Million Mark beziffern.
Die Feuersbacher waren lange Jahre vom Feuer verschont geblieben. Gerstern abend war die ganze Bevölkerung auf den Beinen, um zu bergen, was noch zu retten war. Unter größten Schwierigkeiten gelang es den Wehrmännern aus Feuersbach, 30 Kühe und zwölf Schweine aus dem Stall ins Freie zu treiben. Auch die Mähdrescher und ein Traktor konnten noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Polizei musste die Deuzerstraße (Ortsdurchfahrt) in beiden Richtungen sperren.
In Windeseile hatten die Flammen auch das Wohnhaus erfaßt. Mit Hilfe der Feuerwehr konnten zwar noch einige Möbelstücke gerettet werden, das Gebäude selbst dürfte jedoch nicht mehr erneuert werden können. Die gesamten Erntevorräte wurden vom Feuer zerstört. Der Stall brannte bis auf die Erdgesch0ßmauern ab. Trotz des massiven Einsatzes der Feuerwehren und einer reibungslosen Zusammenarbeit aller Löschzüge gelang es nicht, größeren Schaden zu verhindern. Noch im Morgengrauen schwelten die Balken. Die Feuersbacher Wehrleute kamen nicht ins Bett. Für den Landwirt Günter Daub mit seiner Familie und seinen Eltern hat nach dem Schrecken eine ungewisse Zeit begonnen. Sie wußten heute morgen noch nicht, wo sie unterkommen sollen.
"""Siegener Zeitung vom 19.08.1979"""